Offroad

2024 AUS Canning Stock

Die Canning Stock Route: Ein Abenteuer der Extraklasse mit 4×4 Exploring

Stell dir vor, du fährst fast 2.000 Kilometer durch die wildesten Teile Australiens, ohne eine einzige Stadt zu sehen.
Canning Stock Route (CSR), eine der grössten Abenteuerstrecken der Welt! Diese historische Viehroute führt durch die Gibson-, Great Sandy- und Little Sandy-Wüste, vorbei an Sanddünen, endlosen Spinifexgrasflächen, Wüsteneichenwäldern und Salzseen. Unterwegs triffst du auf Echsen, Vögel und Dromedare. Die Route führt durch 4 Wüsten, es müssen rund 1000 Dünen überquert werden und je nach Reisezeit herrschen Temperaturen von 45 °C und mehr.  Der Weg variiert ständig: sandig, steinig, holprig, manchmal wie Treibsand und immer begleitet von endlosem Wellblech, das deine Durchschnittsgeschwindigkeit auf gerade mal 22 km/h reduziert – und das Tage lang! Bereit für das ultimative Offroad-Abenteuer mit 4×4 Exploring? Dann schnall dich an und lass dich durchrütteln!

Die Geschichte der längsten Stock Route der Welt

Die Canning Stock Route wurde in den frühen 1900er Jahren von Alfred Wernham Canning als Viehtreiberstrecke für die Rinderzüchter der Kimberley-Region erschlossen. Mit einem vielfältigen Team, darunter Zuwanderer, Nachkommen europäischer Siedler, afghanische Kameltreiber und Aborigine Scouts, benötigte Canning zwei Jahre, um die Strecke fertigzustellen. Ohne die Kamele und das Wissen der Aborigine Scouts wäre es unmöglich gewesen, die benötigte Ausrüstung und Vorräte in die unwirtliche Wüstengegend zu transportieren.

Durch 4 Wüsten, 15 Sprachgebiete und Songlines der Aborigines

Die fast 2.000 km lange Strecke von Wiluna nach Halls Creek durchquert die Little und Great Sandy, die Gibson und die Tanami Wüste und führt durch 15 verschiedene Sprachgebiete der Aborigines. Sie kreuzt auch deren Dreaming Tracks, die als Wegweiser und Landkarten dienen und ein wichtiger Bestandteil ihrer Kultur und Geschichte sind. Entlang der Route befinden sich viele heilige Plätze der Aborigines. Diese faszinierende Reise bietet nicht nur landschaftliche Vielfalt, sondern auch tiefe Einblicke in die Geschichte und Kultur der Aborigines, die dieses Land seit Jahrtausenden bewohnen.

Über 50 Wasserstellen entlang der Canning Stock Route

Die Canning Stock Route ist nicht nur wegen ihrer Länge und Abgeschiedenheit bemerkenswert, sondern auch wegen der über 50 Wasserstellen und Brunnen, die Alfred Canning und sein Team entlang der Strecke erschlossen haben. Diese Wasserstellen, einige mit offenem Wasser wie Durba Springs, wurden mit einfachsten Mitteln aus solidem Fels herausgehauen. Holzkonstruktionen halfen, das Wasser zu den Tränkebecken für die Rinder zu leiten.

Die Expedition startete 1906 in Wiluna und erreichte nach zwei Jahren Halls Creek. Canning teilte den erfolgreichen Abschluss der Arbeiten mit den Worten: „Work completed, Canning.“

Viele dieser historischen Brunnen sind heute noch sichtbar und erzählen die Geschichte dieser beeindruckenden Ingenieursleistung und die Härte des Lebens im australischen Outback. Durba Springs ist besonders bekannt für seine White Gum Trees und die atemberaubende Lage an einem Felsabbruch, die ein wunderschönes, natürliches Ambiente bietet.

Diese Wasserstellen waren lebenswichtig für die Rinderherden und die Viehtreiber, die diese Route benutzten. Die Arbeit an den Brunnen und die notwendigen Konstruktionen waren ein Zeugnis für die Ausdauer und das Ingenieurswissen der Zeit.

Heute sind die Wasserstellen und Brunnen wichtige Orientierungspunkte und Erinnerungen an die Geschichte der Canning Stock Route und an die Männer, die sie erschlossen haben.

Automobile Nutzung der Canning Stock Route

Die Canning Stock Route – ein Pfad, der ursprünglich für Viehtriebe angelegt wurde, entdeckte in den 1960er Jahren das australische Militär für sich. In den 1970er Jahren folgten dann die ersten privaten Abenteuerlustigen, die diesen herausfordernden Offroad-Track für sich entdeckten. Seitdem halten private Initiativen und Offroad-Clubs die Strecke befahrbar.

Das grosse Abenteuer

Auch heute bleibt die Canning Stock Route eines der ultimativen Abenteuer für Entdecker und Offroad-Enthusiasten. Sie gilt zu Recht als die härteste und abgelegenste Offroad-Strecke Australiens. Eine gute Vorbereitung und die richtige Ausrüstung sind unabdingbar, denn es gilt fast 1.000 Sanddünen zu überwinden, die meist mit Buschwerk und Gras bewachsen sind.

Die Herausforderungen

Der schmale, einspurige Track stellt Fahrer vor diverse Herausforderungen: Reifenschäden, Aufsitzen des Fahrzeugs und das Durchqueren von Sträuchern und Bäumen sind an der Tagesordnung. Regen und Nässe können die Route in eine bodenlose Schlammschicht verwandeln, besonders in Niederungen und Salzseen. Eine dünne, angetrocknete Sandschicht kann trügerisch über einer tückischen Schlammschicht liegen und Fahrzeuge bis zum Bodenblech einsinken lassen.

Track Closed – Strecke geschlossen auf der Canning Stock Route

Grosse Teile der Canning Stock Route sind bei zu viel Bodenfeuchte unpassierbar und oft geschlossen. Wer sich nicht an die ungeschriebenen Regeln hält und trotzdem fährt, erntet den Unwillen der Australier. Die Spuren trocknen knüppelhart und machen die Strecke für nachfolgende Reisende fast unbrauchbar.

Die Versorgung mit Frischwasser und Treibstoff ist entlang der Strecke nicht gesichert, und Hilfe im Notfall ist nicht zu erwarten. Daher sollte die Route niemals allein, sondern in einem gut ausgerüsteten Konvoi von mindestens drei Fahrzeugen befahren werden. Erfahrung im Outback und eine vernünftige Ausrüstung sind ebenfalls unerlässlich.

Aborigine Kulturgüter, Felszeichnungen und heilige Plätze

Neben den Sehenswürdigkeiten der jüngeren Geschichte erwarten uns auf der Canning Stock Route auch uralte Zeugnisse der Aborigines-Kultur. Diese heiligen Plätze und Felszeichnungen sind von tiefer Bedeutung für die Ureinwohner Australiens.

Die heiligen Plätze der Aborigines sind nicht nur kulturelle, sondern auch spirituelle Stätten. Diese Orte bieten uns die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zur Geschichte und den Traditionen der Aborigines zu erleben. Die Felszeichnungen, die oft Tausende von Jahren alt sind, erzählen Geschichten und Legenden, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden.